15.11.2021 – Seit Sonntagabend fahndete eine Vielzahl an Einsatzkräften unter Hochdruck nach zwei Männern, die mit einem Audi eine Polizeisperre in Münchberg durchbrachen und hierbei einen Polizisten schwer verletzten. Am Montagnachmittag konnten die Einsatzkräfte die Gesuchten schließlich aufspüren und festnehmen.
Am Sonntag gegen 19 Uhr wollten Polizisten das Fahrzeug auf der A9 einer Kontrolle unterziehen. Die beiden Insassen ignorierten jedoch das Anhaltesignal und fuhren mit weit über 200 Stundenkilometern in nördlicher Richtung weiter. Schließlich trafen sie auf der Staatsstraße 2194 bei Münchberg auf eine Straßensperre, die sie durchbrachen und einen Polizisten erfassten. Nachdem sie ihren Audi schließlich in einer Wiese stehen lassen mussten, flüchteten sie zu Fuß in ein angrenzendes Waldstück. Der schwer verletzte Polizist wurde unterdessen in ein Krankenhaus gebracht.
Es folgte eine groß angelegte Fahndung im Bereich Münchberg, an welcher sich mehrere oberfränkische Dienststellen, unterstützt von Diensthundeführern aus Mittelfranken und der Oberpfalz, der Bereitschaftspolizei aus Nürnberg, Spezialisten des Bayerischen Landeskriminalamts und einem Polizeihubschrauber, beteiligten. Auch die Feuerwehr Münchberg half mit einer Drohne bei der Absuche des Gebiets aus der Luft.
Am Montag erfolgten weitere Absuchen der Umgebung, angrenzender Ortsteile und Waldgebiete. Gleichzeitig nahm die Kriminalpolizeiinspektion Hof vor Ort die Ermittlungen auf. Die durch das Polizeipräsidium Oberfranken koordinierten Fahndungsmaßnahmen führten schließlich zu einem landwirtschaftlichen Anwesen am nördlichen Münchberger Ortsrand, in welchem die Einsatzkräfte die Gesuchten vermuteten. Gegen 14.40 Uhr gelang es Bereitschaftspolizisten schließlich, die beiden Tatverdächtigen widerstandslos festzunehmen. Diese hielten sich bei der Festnahme auf einem Heuboden versteckt.
Die Ermittlungen zu den Hintergründen der Tat, insbesondere warum die beiden Männer, ein 24-jähriger Serbe aus Berlin und ein gleichaltriger Deutschrusse aus Potsdam, derart rabiat vor der Polizei flüchteten, laufen derzeit noch auf Hochtouren. Wegen der schweren Verletzung des Polizeibeamten muss sich unterdessen zumindest der Fahrer wegen eines versuchten Tötungsdelikts verantworten. Die Staatsanwaltschaft Hof führt diesbezüglich die Ermittlungen und prüft derzeit einen Haftbefehlsantrag.
Der oberfränkische Polizeipräsident Alfons Schieder zeigt sich über die Festnahme erleichtert. „Die vergangenen Stunden haben gezeigt, dass die oberfränkische Polizei imstande ist, eine solche Lage hochprofessionell zu bewältigen und so einen raschen Fahndungserfolg herbeizuführen. Unsere Gedanken sind jetzt bei dem im Dienst verletzten Kollegen, dem wir baldige und vollständige Genesung wünschen.“