4.10.2018 -Unglaublich aber wahr. Beamte der Polizeiinspektion Hof trauten heute gegen 14.30 Uhr ihren Augen nicht. Im Behelfsbushäuschen am Sonnenplatz saß ein Mann mit einer Schusswaffe in der Hand. Der Einsatz kam über Funk. Eine zivile Streifenbesatzung wurde zum Sonnenplatz beordert. Grund hierfür w ar ein Anruf über den Notruf der Polizei. Die Mitteilerin gab an, dass sie soeben einen Mann im Bushäuschen gesehen hat, der eine Schusswaffe bei sich führt. Die Frau gab eine genaue Personenbeschreibung ab.
Mit Sondersignalen verlegten die von der Einsatzzentrale entsendeten Beamten zur Einsatzörtlichkeit. Beim Eintreffen wurden die Polizisten sofort auf einen 51-jahrigen Mann mit langen grauen Haaren aufmerksam. Er saß im Bushäuschen und hatte einen Gegenstand in der Hand. Als sich die Beamten näherten konnten sie erkennen, dass er eine Pistole in den Händen hielt. Die Beamten zogen ihre Dienstwaffen und schrien den Mann an, dass er sofort die Waffe fallen lassen solle. Dieser Aufforderung kam er jedoch nicht nach. Er hatte den Finger im Abzug. Mit der anderen Hand versuchte er die Waffe vom Abzugsfinger zu ziehen. Erneut schrien die Beamten: „Waffe weg“. Sie konnten erkennen, dass der stark alkoholisierte 51-jährige Hofer dies auch versuchte, jedoch zunächst nicht konnte. Sein rechter Zeigefinger war schon ganz weiß und klemmte zischen Abzug und Abzugsrahmen. Letztendlich gelang die Entwaffnung des Mannes.
Bei der Waffe handelte es sich um eine sogenannte PTB-Waffe (Scheckschusswaffe), die einer scharfen Schusswaffe zum Täuschen ähnlich sieht. Aber was war eigentlich passiert? Die ersten Ermittlungen ergaben, dass der 51-Jährige sich wohl als „Retter in der Not“ bei den Damen beliebt machen wollte. Er wandte sich an eine an der Bushaltestellte wartende Frau. Er sagte zu ihr: „Wenn sie einmal Hilfe benötigen bin ich zur stelle“, langte mit seiner rechten Hand in seine Tasche und zeigte die Pistole vor. Dabei geschah dann das Missgeschick. Er hat sich den Finger im Abzug eingeklemmt. Der Mann war mit über 2,2 Promille alkoholisiert. Das Abstreifen der Waffe scheiterte zunächst, da er die Pistole beim Eintreffen immer noch in der Hand hatte. Glücklicherweise erkannten die gerufenen Polizisten die Situation.
Wie sich herausstellte, hatte der Unglücksrabe keine waffenrechtliche Erlaubnis zum Führen einer PTB-Waffe. Die Beamten zeigten ihn wegen eines Verstoßes nach dem Waffengesetz an. Einen guten Rat gaben sie ihm aber bei seiner Entlassung von der Dienststelle noch mit auf dem Weg: Sollte er nochmal eine Frau ansprechen, wären Blumen ein adäquateres Mittel.
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